Corona verschärft Armut
Es ist nicht überraschend, was die Oxfam Studie ergeben hat und ist doch empörend und potenziell tödlich: Die Reichen der Erde haben während der Pandemie ihr Vermögen verdoppelt, 160 Millionen Menschen sind zusätzlich in extreme Armut geraten. Oxfam stellt zum wiederholten Male die Systemfrage und weiß sich dabei sogar an der Seite von immerhin 100 Millionären, die ihrerseits eine höhere Besteuerung der Reichen und Superreichen verlangen, damit die soziale Frage weltweit angegangen werden kann. Die Propheten des Alten und Neuen Testaments stellen die Blaupause für eine solche Sicht auf die Dinge, weil die zentrale Botschaft der Versöhnung eben genau dieses Unrecht im Auge hat.
Was du, barmherziger Gott,
uns durch Propheten und deinen Sohn Jesus ins Gedächtnis geschrieben hast,
das lass uns heute als Licht deiner Wahrheit wieder scheinen:
Weil in der Pandemie Reiche immer reicher wurden und sie so
Milliarden Menschen ihrer Lebensgrundlage berauben,
sie in die Armut zwingen ohne Hoffnung auf eine Veränderung:
Schaffe du dem Aufruf hunderter Reicher zu mehr Gerechtigkeit Gehör,
die ihre Steuern zum Nutzen für die Gemeinschaft einsetzen wollen,
damit in unseren Städten, Regionen und den Nationen der Welt
wieder Perspektive und Hoffnung keimen können unter den Menschen.
Nicht um ein Ende der Ungleichheit bitten wir,
aber um die Gerechtigkeit, die es allein vermag,
alle Völker der Welt reich zu machen,
wenn deine Menschen wieder anfangen zu leben und zu atmen,
ihre Felder bestellen und ernten können, was sie säen.
Erbarme, dich, Gott!
Unterernährung in Somalia und Simbabwe
Stellvertretend für andere Regionen sind die neuen Zahlen und Berichte aus Somalia und Simbabwe ein Zeichen des völligen Versagens der Staaten, ihren Völkern Nahrungssicherheit zu gewährleisten. Die durch den Klimawan-del hervorgerufene Dürre, die oft verantwortungslose Regierungsführung und jetzt die Pandemie gehen zusammen mit den Plänen der Nahrungsmittelkonzerne und den Profitinteressen der Länder des Globalen Nordens und ver-hindern bis heute nachhaltige und auf die Erfahrung von Jahrhunderten gegründete Strategien von Generationen, die ihnen Hunger und Elend meistens erspart haben. Dort setzen auch Projekte von Brot für die Welt und anderen Organisationen an.
Wir rufen zu dir, Gott, angesichts des Hungers der Menschen
in Somalia und Simbabwe.
Wir rufen zu dir, bringen die stummen Schreie der Kinder vor dich,
die so wenig zu essen und zu trinken bekommen,
dass ihre Entwicklung verlangsamt und gestört wird, oft ein Leben lang.
Wir bitten für die Arbeit von Menschen und Initiativen in den Ländern,
die sich mühen, mit altem Wissen den gegenwärtigen Krisen zu begegnen,
damit sie sich durchsetzen können,
auch gegen ihre eigenen Regierungen,
die oft genug mit Großkonzernen im Bunde sind,
und die Erfahrungen von Bäuerinnen und Bauern vor Ort verachten.
Hilf du, Gott, auch angesichts der Gleichgültigkeit vieler reicher Länder im Norden,
hilf Menschen und Tieren in Somalia, Simbabwe
und überall, wo Menschen Hunger leiden,
damit sie wieder das Erdreich besitzen und ihre Früchte teilen können,
zum Wohl ihrer Kinder und zur Ehre deines Namens.