Äthiopien
Ernährung sichern - auf lange Sicht
In Oromia, dem größten Bundesstaat Äthiopiens müssen viele Menschen einen Teil des Jahres hungern. Die meisten leben von regenabhängiger Subsistenzlandwirtschaft. Durch verschiedene Maßnahmen kann die Ernährung in der Region nachhaltig gesichert werden.
Zukunft sichern durch nachhaltige Landwirtschaft
Die Lebensbedingungen der Menschen in Oromia werden immer schwieriger. Die Nahrungsproduktion wächst nicht im gleichen Ausmaß wie die Bevölkerung. Um nicht zu hungern, braucht es ein gutes Boden- und Wassermanagement und angepasste landwirtschaftliche Methoden. Brot für die Welt unterstützt Kleinfamilien dabei, mit umweltfreundlichen Methoden höhere Erträge zu erzielen.
Ansprechpartnerin
Ein neues Leben
"Wir lebten sozial und wirtschaftlich ausgegrenzt. Niemand besuchte uns, nicht einmal Arbeit als Taglöhner bekamen wir", blickt Tayitu zurück. Es waren harte Zeiten, in denen sie nicht nur für ihre beiden Kinder, sondern auch ihren kranken Ehemann sorgen musste. Sie hatten nie genug zu essen. Heute ist sie stolze Besitzerin zweier Jungkühe. Begonnen hat der Aufstieg mit einem Business-Training und dem Erhalt von fünf Hühnern. Dann hat sie gelernt, wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide richtig angebaut werden, um am besten zu gedeihen. Jetzt kann sich die Familie das ganze Jahr über selbst ernähren, und sogar Erträge aus dem Verkauf von Überschüssen erwirtschaften.
Bildgalerie: Ernährung sichern
Ernteerträge können mit angepassten Methoden gesteigert werden. Angebaut werden Mais, Fingerhirse, Süßkartoffeln, Taro, Bananen, Avocado, u.v.m.
© Church Mekane Yesus
Handpumpen sichern die Versorgung mit Wasser. Viele Gesundheitsprobleme waren zuvor auf die unzureichende Wasserversorgung zurückzuführen.
© Church Mekane Yesus
An von Armut betroffene Frauen werden Hühner oder Schafe/Ziegen vergeben und zugleich auch Wissen um Tierzucht vermittelt.
© Karin Desmarowitz/Brot für die Welt
Tayitus Familie lebte in dieser Hütte. Seit sie Hühner bekam und angepasste Methoden der Landwirtschaft anwendet, hat sich vieles verändert. Heute lebt ihre Familie unweit entfernt ...
© Church Mekane Yesus
... im neuen Lehmbau-Haus. Durch Häuser und Kochherde aus Adobe-Technologie (Lehmziegel) wird der Bedarf an Brennholz reduziert - und so zum Klimaschutz beigetragen.
© Church Mekane Yesus
Frauen im Fokus
Generell sind von Frauen geführte Haushalte stärker von Hunger betroffen. Frauen verfügen über weniger Land und haben erschwerten Zugang zu Bildung. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation, der Mekane Jesus Kirche, arbeiten wir daran, ihre Lebenssituation zu verbessern: Frauen nehmen an Trainings teil, um mit kleinen Gewerben ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Schafe, Ziegen und Hühner sind Teil der Hilfe zur Selbsthilfe - der Nachwuchs der Tiere wird an weitere Frauen weitergegeben.
Kleinbäuerliche Landwirtschaft
Unangepasste landwirtschaftliche Praktiken, Umweltzerstörung und Rückgang der Bodenfruchtbarkeit verursachen Hunger. Entgegengewirkt werden kann durch den Anbau verschiedener Obst- und Gemüsesorten. Das Wissen um Anbaumethoden wird vermittelt, ebenso darüber wie auf chemische Pestizide verzichtet und biologischer Dünger eingesetzt werden kann. Kombiniert mit Wasserversorgung durch Brunnen und Bewässerungssysteme kann nachhaltig Ernährung gesichert werden.
Ich sichere Ernährung in Äthiopien*
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