Laos
Ernährung sichern in Zeiten der Klimakrise
Laos ist eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder weltweit. Angepasste Landwirtschaft, Waldschutz und neue Erwerbsmöglichkeiten sollen die Ernährung der lokalen und häufig indigenen Bevölkerung langfristig sichern.
Harte Lebensbedingungen durch Klimakrise
In Laos sind die Temperaturen seit 1951 stark gestiegen, sogar doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt. Die Zahl der Hitzetage hat sich deutlich erhöht. Und die weiteren Prognosen sind denkbar schlecht: Dürren und Fluten, tropische Zyklone und Stürme und ein weiterer Temperaturanstieg. Dadurch drohen Ernteverluste, Wasserkrisen und der Ausbruch von Seuchen und Krankheiten.
Zerstörerische Auswirkungen
In der Region Phongsaly im Norden des Landes sind die zerstörerischen Auswirkungen der Klimakrise längst spürbar: Dürren und folgende Starkregen zerstören die Ernten, die Temperaturen sind deutlich gestiegen und Wassermangel stellt bereits jetzt ein häufiges Problem dar. Die lokale Bevölkerung hat dem kaum etwas entgegenzusetzen. Sie zählt zu den am stärksten von der Klimakrise Betroffenen, obwohl sie selbst am wenigsten zu beigetragen haben.
Nachhaltige Landwirtschaft
Damit langfristig Ernährung gesichert werden kann, unterstützen wir Menschen dabei, mit klimafreundlichen Methoden Landwirtschaft zu betreiben und Einkommen zu erwirtschaften. Beispielsweise werden nachhaltige Fisch- und Hühnerzuchttechniken und Methoden für den verbesserten Vetrieb von Tee vermittelt, und Netzwerke für den Austausch und Wissenstransfer unter Kleinbäuer:innen gefördert. Auch wirtschaftliche Kapazitäten werden gestärkt durch die Vermittlung von Know-How, wie der Erstellung von Businessplänen.
Einkommen aus Landwirtschaft
400 Jahre alte Teebäume im Bezirk Phongsaly. Diese Bäume sind sehr hitzebeständig. Hochqualitativer grüner und weißer Tee kann aus ihnen gewonnen werden.
© Johannes Waldmüller/Brot für die Welt
Die Teeblätter werden an der Luft getrocknet. Diese Aufgabe übernehmen häufig Frauen.
© Johannes Waldmüller/Brot für die Welt
Anschließend werden die Teeblätter geröstet ...
© Johannes Waldmüller/Brot für die Welt
Teeplantagen in außergewöhnlichen Lagen werden auch zur Stärkung des lokalen Tourismus genutzt, es werden Panorama Besichtigungswege angelegt.
© Johannes Waldmüller/Brot für die Welt
Ein besonderer Schwerpunkt wird in diesem Projekt auf Frauen gelegt. Gemeinschaftliche Spar- und Kreditvereine ermöglichen landwirtschaftliche Projekte - um langfristig und nachhaltig Einkommen zu sichern.
© Joerg Boethling
Waldschutz und Biodiversität
Die laotischen Wälder bedecken 27% der Landfläche und sind wichtige CO2-Speicher. Dem Waldschutz (Vermeidung von Abholzung) und der Wiederaufforstung wird in diesem Projekt ein hoher Stellenwert beigemessen. Hauptverantwortlich für den CO2-Ausstoß in Laos sind derzeit industrieller Dünger, bewässerte Reisanbauflächen und Zuckerrohrplantagen für Biodiesel. Durch veränderte Agrartechniken, zum Beispiel rotierende Brandrodung, und Möglichkeiten zur Einkommensgenerierung gepaart mit dem Schutz des Waldes kann künftig Biodiversität erhalten bleiben und CO2 Ausstoß verringert werden.
Frauen stärken
Frauen sind besonders von den negativen Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Sie leiden in vielen Bereichen unter Diskriminierungen und haben weniger Zugang zu Informationen, wie Landwirtschaft unter den aktuellen Umständen am besten betrieben werden kann. Dabei sind es laut UN im speziellen die Frauen, die in ihren agrarwirtschaftlichen Entscheidungen auch das Wohl künftiger Generationen berücksichtigen. Gerade ihre Entscheidungen könnten die Resilienz betroffener Gemeinschaften wesentlich stärken. Deshalb müssen Frauen, als "Agent:innen des Wandels" in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden!