Lesotho
Für Inklusion eintreten und die Gesellschaft verändern
Menschen mit Behinderungen sind im kleinen südafrikanischen Bergland Lesotho besonders von Armut und Ausgrenzung betroffen. Die Selbstvertretungsorganisation Lesotho National Federation of Organisations of the Disabled (LNFOD) arbeitet daran, dass sich das ändert.
Mit Wissen und Kampfgeist zur Teilhabe
Die 41-jährige Marorisang Souru lebt im kleinen Dorf Malimong Ha Tsimatsi im Nordwesten von Lesotho. Als Schulkind hatte sie einen schweren Unfall. Seit dem kann Marorisang nur mithilfe von Krücken gehen. Aufgrund der Behinderung besuchte sie nur wenige Jahre die Schule, ein Schicksal, dass sie mit vielen Menschen mit Behinderungen teilt. "Ich war viele Jahre Zuhause - ohne Schule, ohne Arbeit", erzählt Marorisang.
In einem Ausbildungszentrum für Menschen mit Behinderungen konnte sie dann schließlich den Beruf der Schneiderin erlernen. Doch ohne Startkapital konnte Marorisang nur kleine Aushilfsarbeiten annehmen. "Im Jahr 2018 hat sich dann alles verändert. Dank LNFOD erhielt ich einen Startkredit mit dem ich eine passende Nähmaschine und Stoffe kaufen konnte. Jetzt hab ich nicht nur mein eigenes Geschäft und Arbeit sondern kann auch für mein Kind sorgen und ihr eine gute Schulausbildung ermöglichen", freut sich Marorisang.
Ansprechpartnerin
Ein starkes Netzwerk
100 Freiwillige arbeiten in Lesotho mit und für das Netzwerk LNFOD. In ihren Gemeinden nehmen diese Menschen mit Behinderungen eine Vorbildfunktion ein. Sie zeigen Probleme auf und treten für ihre Rechte ein. In regelmäßigen Treffen tauschen sie sich über Lösungen, Erfolge und Probleme aus und lernen voneinander. Zu tun gibt es genug, denn für Menschen mit Behinderungen ist der Zugang zu Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung und sozialer Unterstützung kaum oder nur mit großen Schwierigkeiten möglich.
Breites Engagement für gesellschaftliche Teilhabe
„Nothing about us without us" ist die Devise der Selbstvertretungsorganisation LNFOD, bei der Treffen, Austausch und strategische Weiterentwicklung stets auf der Tagesordnung stehen.
Workshops in Schulen schaffen Bewusstsein und bauen Vorurteile ab.
Das Team von LNFOD trifft sich regelmäßig zum Austausch und der Weiterentwicklung der Arbeit.
Beim Gemeindetreffen zeigt Kabelo stolz seine selbstgemachten Schuhe: Seine Gehbehinderung hat ihn nicht davon abgehalten eine zweijährige Ausbildung zum Schuster abzuschließen.
Bewusstsein schaffen
LNFOD arbeitet auch eng mit Ministerien zusammen, um dort Bewusstsein für das Thema Behinderung zu schaffen. Genauso werden Weiterbildungen für Pflegepersonal in Spitälern und Gesundheitsstationen, aber auch für Lehrpersonal angeboten. Hierbei geht es um Wissensvermittlung sowohl über spezielle Bedürfnisse als auch Unterstützungsangebote, zB. Gebärdenübersetzung. Der direkte Kontakt mit Menschen mit Behinderungen ist die beste Vorraussetzung um Vorurteile abzubauen, das wissen die Mitarbeitenden von LNFOD aus reicher Erfahrung.
Projektfilm
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