„Unsere Aufgabe ist es - hier und jetzt - eine neue globale Übereinkunft zu erreichen wie Sozialsysteme, öffentliche Dienstleistungen und Infrastruktur zum Empowerment von Frauen und Mädchen und der Gleichstellung der Geschlechter beitragen kann. Dieses Thema betrifft Frauen und Mädchen überall auf der Welt und jeden Tag aufs Neue.“ Mit diesen Worten wurde die 63. Tagung der UN-Frauenstatuskommission von Geraldine Byrne Nason, der irischen Vorsitzenden der Frauenstatuskommission, eröffnet. Die zweiwöchige Tagung der UN-Frauenstatuskommission findet jedes Jahr in New York und heuer zum 63. Mal statt. 4.000 Vertreter*innen der Zivilgesellschaft aus aller Welt und Mitglieder der UN-Mitgliedstaaten nehmen an ihr teil.
Die Tagung der UN-Frauenstatuskommission ist die größte Zusammenkunft innerhalb der Vereinten Nationen, die sich der Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte widmet. Das diesjährige Schwerpunktthema der Tagung heißt "Soziale Sicherheit, öffentliche Dienstleistungen und Infrastruktur für die Gleichstellung und das Empowerment von Mädchen und Frauen“ und ist zentral für die Erreichung von Frauenrechten und die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele. So arbeiten UN WOMEN zufolge 740 Millionen Frauen weltweit in der informellen Wirtschaft und haben keinen oder eingeschränkten Zugang zu sozialer Absicherung, Gesundheitsleistungen oder nachhaltiger Infrastruktur. Frauen und Mädchen erledigen 2,6 Mal so viel unbezahlte Pflege- und Haushaltsarbeit wie Jungen und Männer. Zeit, die zu Lasten ihrer Bildung, Teilhabe am Arbeitsmarkt und Freizeit geht und nicht abgegolten wird.
„Soziale Systeme können als Sicherheitsnetz wie auch als Sprungbrett für Frauen und Mädchen wirken“, sagte Geraldine Byrne Nason bei der Eröffnung der UN-Frauenstatuskommission am 11. März in der UN-Generalversammlung. Geschlechtersensible, leistbare und qualitativ hochwertige Sozialsysteme und öffentliche Dienstleistungen ermöglichen es Frauen eine Erwerbsarbeit auszuüben, sich politisch zu beteiligen oder an Friedensprozessen mitzuwirken. Kurzum ihr volles Potential auszuschöpfen. Fehlende soziale Absicherung, unzureichende Dienstleistungen und Infrastruktur führen zur Verletzung weiterer Menschenrechte, so auch des Rechts auf Bildung, wie die Vorsitzende von UN WOMEN Phumzile Mlambo-Ngcuka in ihrer Eröffnungsrede anschaulich dargelegt hat.
Das Bereitstellen von sauberem Leitungswasser und von sicheren sanitären Anlagen an Schulen könne die schulische Drop-out-Rate von Mädchen bedeutend verringern und sie vor sexuellen Übergriffen schützen, so Mlambo-Ngcuka. Ob sich die UN-Staatengemeinschaft auf gemeinsame Schlussfolgerungen einigt, die der Erreichung der Geschlechtergleichstellung dienlich sind, wird sich erst am Ende der zwei Wochen herausstellen.
Aleksandra Kolodziejczyk, Referentin für Geschlechtergerechtigkeit von Brot für die Welt Österreich, berichtet von ihren Eindrücken von der 63. Tagung der UN-Frauenstatuskommission in New York.