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COVID-19: Alte Menschen leiden unter Isolation

Alt sein in der Republik Moldau ist auch unter normalen Umständen schwierig – die weltweite COVID-19 Pandemie hat für alte Menschen weitere Probleme mit sich gebracht. Nach nun mehreren Monaten an Ausnahmezustand und Maßnahmen wird deutlich sichtbar, dass alte Menschen stark unter der Isolation leiden.

Von MMagª Katharina Auer am | Coronavirus
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MMagª Katharina Auer
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Die moldawische Regierung hat Ausgangssperren und Einschränkungen der Mobilität speziell für alte Menschen zu deren Schutz erlassen – nach mehreren Monaten sind diese immer noch dazu angehalten, ihre Häuser nur wenn absolut notwendig zu verlassen. Im März und April wurden zudem Strafen für Nichtrespektieren der Ausgangssperre verhängt – in für die meisten Pensionisten unbezahlbarer Höhe. „Viele alte Menschen leben alleine und befinden sich jetzt in absoluter Isolation. Ihre Kinder leben im Ausland und können momentan gar nicht einreisen. Sie haben niemanden, der sich um sie kümmert. Die Nachbarn haben Angst, sie zu besuchen. Sie haben Angst und wissen nicht, was sie tun sollen“, erzählt Ecaterina Canter-Bulicanu. Sie ist Projektkoordinatorin bei der Brot für die Welt Partnerorganisation Neoumanist, die sich für die Rechte alter Menschen einsetzt, und mit der Unterstützung von Brot für die Welt und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ein Tageszentrum für alte Menschen im Bezirk Straseni in der Republik Moldau betreibt.

Momentan können die 222 alten Menschen, die sonst das Tageszentrum besuchen, nur telefonisch erreicht und mit Essenslieferungen versorgt werden. „Alte Menschen finden es schwierig, die Situation zu verstehen“, sagt Ecaterina. Sie erzählt, dass Neoumanist Masken ausgeliefert und versucht hat, alte Menschen über die Krankheit, Maßnahmen und Prävention, zu informieren. Am nächsten Tag habe sie dieselbe Frau, die zuvor informiert wurde, auf der Straße getroffen – ohne Maske und ohne Wissen. Es braucht angepasste Information und ein regelmäßiges Besprechen der Situation, damit alte Menschen wissen, wie sie in der Situation agieren können. Die alten Menschen, die Ecaterina betreut, leiden so sehr unter der Isolation, dass sie schon ein Telefongespräch als extrem erleichternd wahrnehmen. „Ich freue mich so, dich zu sehen – ich habe dich so lange nicht mehr gesehen“, habe ihr letztens eine alte Frau am Telefon gesagt. Die alten Menschen seien so unbeschreiblich dankbar und erleichtert über die Besuche und Unterstützung, die sie durch das Projekt bekommen, berichtet Ecaterina.

Neoumanist bietet neben den Essenslieferungen auch telefonisch Gespräche mit einer Psychologin an und das Team kümmert sich in Form von Nachfragen, in Kontakt bleiben und Zuhören. Momentan werden im Team alle Hoffnungen auf eine Öffnung der Dienstleistungen im September gesetzt. Gleichzeitig braucht es dringend aktive Maßnahmen seitens der lokalen Regierung, um Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sowohl die Grundbedürfnisse alter Menschen gesichert werden können, als auch ihre Rechte auf Information und gesellschaftliche Teilhabe.