In Kenia gibt es bereits einige bestätigte Corona-Fälle. Die Regierung setzt daher strenge Maßnahmen um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Schulen, Restaurants und Bars sind geschlossen, der internationale Flugverkehr ist eingestellt. Es gibt eine nächtliche Ausgangssperre, Social Distancing und vor allem staatliche Angestellte sind angehalten, daheim zu bleiben. Viele KenianerInnen gehen von den Städten zurück aufs Land, wo sie in der Landwirtschaft arbeiten, da viele Jobs im Bereich Tourismus und Industrie wegbrechen. Um die Ausbreitung auf das Land, wo die gesundheitliche Versorgung sehr schlecht ist, zu unterbinden hat die Regierung mit 6.4. eine dreiwöchige Reisebeschränkung im Inland eingeführt.
Aufgrund der Maßnahmen sind die beiden Schulen unserer Partnerorganisation Hope for Future im Slum Korogocho (Nairobi) geschlossen. Zuvor wurden für die rund 2.000 Kinder Hygieneschulungen abgehalten, um so die Ansteckungsgefahr für sie und ihr Umfeld zu verringern.
Für die vielen Kinder in Korogocho sind die Schul-Schließungen besonders schlimm. Die Schule ist der einzige sichere Ort, an dem sie zudem auch noch gesundes Essen bekommen. Die LehererInnen versuchen nun soweit möglich telefonisch mit den Kindern Kontakt zu halten. Schulaufgaben können ausgedruckt abgeholt werden. Damit dieses Angebot von möglichst vielen Kindern genützt wird erhalten die Kinder als Anreiz Seife wenn sie die Aufgaben abholen. Die Seife wird von zwei LehrerInnen hergestellt.
Zusätzlich informieren auch LeherInnen die BewohnerInnen in Korogocho über COVID-19-Schutzmaßnahmen im lokalen Radio und Fernsehen.
Auch das an die Schulen angeschlossene Sozialzentrum ist geschlossen. Die SozialarbeiterInnen versuchen die Kinder per Telefon zu betreuen, was aber schwierig ist.
Die Angels Bakery, die Lehrlinge ausbildet und die Produkte in Nairobi vertreibt, ist noch geöffnet. Aktuell wird verstärkt für die BewohnerInnen im Slum produziert, da es immer wieder zu Engpässen in der Essensversorgung kommt. Produktion und Auslieferung erfolgen unter strengen Hygienemaßnahmen (Handschuhe, Mundschutz, kontaktlose Auslieferung und Bezahlung, Desinfektionsmittel).