Im Regierungsprogramm wurde eine Erhöhung des Auslandskatastrophenfonds festgeschrieben – jetzt wird er gekürzt. Ebenso fehlen die Schritte zur Aufstockung der bilateralen Entwicklungshilfegelder! Das ist ebenso kurzsichtig und tragisch wie verantwortungslos.
Rede von Dagmar Lassmann, Leiterin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe, im Rahmen der Aktion „Österreich soll Zugpferd der Hilfe vor Ort werden“ am 14.03.18 am Minoritenplatz. „Ich muss gestehen, dass ich müde bin, immer wieder hier am Minoritenplatz oder vor dem Parlament zu stehen und auf die Defizite der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit hinzuweisen. Warum müssen wir immer neue kreative Ideen entwickeln, um das Offensichtliche aufzuzeigen? Immer wieder sind in Regierungserklärungen und Dreijahresprogrammen Bekenntnisse zum 0,7% Ziel zu lesen, aber die Versprechen werden nicht gehalten, diese Dokumente sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden.
Für die Menschen z.B. in den Flüchtlingslagern rund um Syrien und in Syrien selbst gehen die Auswirkungen der Untätigkeit der österreichischen Regierung aber viel weiter. Wir sehen seit sieben Jahren die Bilder in den Medien. Sie aber leben tagtäglich in diesem Wahnsinn. Die humanitäre Hilfe unserer Bundesregierung muss dringend erhöht werden. Und das muss für ein Land wie Österreich möglich sein. Vergleichbare Länder wie z.B. die Schweiz oder Schweden widmen mehr als das Zehnfache für Humanitäre Hilfe. Die Zahl der Hungernden weltweit steigt wieder an und 66 Millionen Menschen sind auf der Flucht und auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Es ist eine Schande, Menschen in Not so im Stich zu lassen. Wir Vertreter*innen der Hilfsorganisationen, Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt, tun das Unsere, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, zu helfen. Ich rufe die Bundesregierung dazu auf, das Ihre zu tun.“