Evangelischer Bischof Chalupka: Verantwortung übernehmen im Kampf gegen Hunger
Mit einer Aktion zum Welternährungstag (16.10.) macht Brot für die Welt auf die globale Ernährungssituation aufmerksam. Schulkinder backen Brot und setzen sich mit der Tatsache auseinander, dass ausreichende Nahrung für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit ist.
Die Zahl der Hungernden steigt weiter an. 822 Millionen Menschen weltweit sind von Hunger betroffen, jeder 9. Mensch (FAO 2019). „Es ist skandalös, dass die Zahl der Hungernden auf der Welt bereits das dritte Jahr in Folge wieder zunimmt“, so Michael Chalupka, evangelischer Bischof und Schirmherr von „Brot für die Welt“. Es gäbe genug, um die Weltbevölkerung zu ernähren, aber der Zugang zu Nahrung ist weltweit ungleich verteilt.
Weniger Ressourcenverschwendung und mehr Nachhaltigkeit gefordert.
Von dem Getreide, das jährlich weltweit geerntet wird, dient nur weniger als die Hälfte der menschlichen Ernährung. Ein sehr großer Teil wird zu Tierfutter. Der Rest zu Sprit, industriellem Rohstoff oder Abfall. Maßgeblichen Einfluss auf die aktuellen Hungerzahlen haben, neben Kriegen und Konflikten, auch Klimaveränderungen. „Stärkere Überschwemmungen, heftige Unwetter und häufiger auftretende Dürren bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen – besonders im Globalen Süden. Jene Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen leiden am meisten unter dessen Folgen“, so Bischof Chalupka. Industrielle Formen der Landwirtschaft verstärken häufig das Problem, statt zur Lösung beizutragen. Aktuell leben 80 Prozent der Hungernden auf dem Land. Deshalb ist die Stärkung der kleinbäuerlichen Strukturen essenziell, um Nahrungsversorgung nachhaltig sichern zu können. Brot für die Welt fördert in Projekten, in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, kleinbäuerliche Landwirtschaft durch alternative Bewässerungssysteme und Sortenvielfalt.
Ziel für nachhaltige Entwicklung: kein Hunger.
In den von der Weltgemeinschaft vereinbarten 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG´s) wurde festgehalten, dass die Welt bis 2030 von Hunger befreit werden soll. „Um Hunger erfolgreich zu bekämpfen ist dringend politisches Engagement gefordert. In Österreich kommen wir dem Ziel, 0,7% des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen, nicht näher. Im Gegenteil: Wir haben uns im letzten Jahr sogar noch weiter davon entfernt“, so Bischof Chalupka.
Kinder lernen über das Menschenrecht auf Nahrung.
„Wir können essen was wir wollen und so viel wir wollen – für Kinder in armen Ländern ist das nicht so“, sagt die neunjährige Volksschülerin Sophie. Brot für die Welt schafft am Welternährungstag bei Kindern mehr Bewusstsein für das Menschenrecht auf Nahrung. „Das gemeinsame Brot backen stärkt die Wertschätzung der Ressourcen und der Arbeit, die im Essen stecken“, sagt Brot für die Welt Bildungsreferentin Hannah Satlow. Kinder werden darin bestärkt, dass auch sie einen Beitrag leisten können. „Durch einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln können auch kleine Menschen bereits der Verschwendung ein Stück weit entgegenwirken“, so Hannah Satlow.
Pressemeldung
Aktion zum Welternährungstag – Kinder backen „Brot für die Welt“