25 Jahre nach der Peking Konferenz sind Frauenrechte bestenfalls teilweise umgesetzt.
Der Aktionsplan, der aus der vierten Weltfrauenkonferenz hervorging, ist das bis heute umfangreichste und zugleich fortschrittlichste UNO-Dokument für die Verwirklichung von Frauenrechten geblieben. „Der 25. Jahrestag ist ein guter Zeitpunkt um Bilanz zu ziehen – leider fällt diese überaus traurig aus", so Aleksandra Kolodziejczyk, Referentin von Brot für die Welt.
Die Erklärung von Peking aus 1995
Zunächst wies die Deklaration auf einen Bewusstseinswandel hin: Frauenrechte wurden in diesem Dokument als Menschenrechte anerkannt und Frauen damit als Trägerinnen eines Rechtsanspruchs legitimiert. Frauen als gleichberechtigte Akteur*innen, die an allen gesellschaftlichen Bereichen und Entscheidungen teilhaben und mitbestimmen sollen, gesehen. Strategische Ziele zur Erreichung der Geschlechtergleichstellung wurden in zwölf Bereichen gesetzt, 189 Staaten verpflichteten sich zur Umsetzung, völkerrechtlich verbindlich ist dies jedoch nicht. „Vielerorts fehlt leider der politische Wille zur Umsetzung", so Kolodziejczyk.
Gleichstellung liegt in weiter Ferne: Frauen und Mädchen bis heute in vielerlei Hinsicht benachteiligt
Bis heute greifen Benachteiligungen in verschiedenen Bereichen ineinander: Obwohl Frauen eine zentrale Rolle in der Herstellung von Nahrungsmitteln einnehmen (in Afrika stellen Frauen bis zu 80% der Nahrungsmittel her), sind sie am stärksten von Hunger und Mangelernährung betroffen. Laut FAO-Bericht (2019) sind 70 % der Hungernden und Mangelernährten weltweit Frauen und Mädchen. Sie besitzen nur selten Land, haben kaum Zugang zu Krediten, produktiven Mitteln, generell zu Besitz. Sie haben geringere Bildungschancen, verdienen weniger als Männer und machen den Großteil der unbezahlten Arbeit. Zudem leiden Frauen häufig unter Gewalt, jede dritte Frau weltweit ist von sexueller Gewalt betroffen.
Brot für die Welt fördert Frauen und ihre Rechte
Brot für die Welt unterstützt Frauen und Mädchen dabei, ihre Lebenssituation zu verbessern und ihre Menschenrechte wahrzunehmen. Wir fördern Einkommen schaffende Maßnahmen, Bildung, Gewaltprävention, Unterstützung zur Beteiligung an politischen Prozessen, die Stärkung von Frauenrechten und deren Durchsetzung.
„In unseren Trainings, durchgeführt von lokalen Partnerorganisation, lernen Frauen zum Beispiel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide richtig angebaut werden, um unter schwierigen klimatischen Bedingungen am besten zu gedeihen", so Kolodziejczyk. Auch Business-Trainings oder der Erhalt von Kleintieren können ein Startschuss in ein neues Leben sein. So erging es Tayitu aus dem Bundesstaat Oromia in Äthiopien. Sie entkam dem Hunger und kann heute nicht nur ihre ganze Familie ernähren, sondern auch ihre Kinder in die Schule schicken.