Das Klimavolksbegehren zeigt die Dringlichkeit auf, mit der Regierungen jetzt handeln müssen. „Die Klimakrise heißt für Millionen Menschen: Dürre, Flut, Ernteausfall, Vertreibung. Das müssen wir politisch mit der Reduktion von Treibhausgasen stoppen“, fordert Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. „Und für die jetzt schon Betroffenen sind zusätzliche Klimainvestitionen in der Entwicklungszusammenarbeit notwendig. Wasser sichert Überleben, gute Ernten sichern Zukunft“.
Vertrieben durch Wetterextreme und Ernteausfälle
Die wirtschaftlichen Schäden durch Wetterextreme haben sich seit 1980 verdreifacht. Regionen wie Ostafrika sind von klimabedingten Schäden besonders betroffen. Einerseits wegen ihrer geographischen Lage, andererseits sind die Menschen aufgrund ihrer Armut besonders verwundbar. So führen Wetterextreme in Staaten mit niedrigem Einkommen zu mehr Opfern, noch größeren wirtschaftlichen Schäden und zu einer hohen Zahl Vertriebener. Die Zahl der Menschen, die aufgrund klimawandelbedingter Naturkatastrophen vertrieben werden, steigt.
Klimakrise: Auf Dürre folgt Flut
Die Prognosen des Weltklimarats sind deutlich: Es wird heiß, trocken und extrem werden. Hitzewellen, Dürren und schmelzende Gletscher verschärfen die angespannte Lage in vielen wasserarmen Gebieten. Dazu gehören weite Teile Afrikas, Südasien sowie viele Andenländer. Regenzeiten verschieben sich, fallen aus und werden unberechenbarer. Die zunehmende Variabilität der Niederschläge führt auch dazu, dass sich Trockenheit und Starkregenfälle in manchen Gebieten sogar gleichermaßen verstärken. Wie brutal das Wetter werden kann, zeigte sich Ende letzten Jahres vor allem in Ostafrika, wo Extremniederschläge zu heftigen Überschwemmungen führten. Zuvor hatten viele Menschen dort noch unter den Folgen langanhaltender Dürren gelitten. Die ausgedörrten Böden konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Felder, Straßen und Häuser wurden einfach weggespült. Die Trinkwasserversorgung ist über Nacht zusammengebrochen.
Der Klimakrise entgegentreten: Wasserspeicher sichert Versorgung
Es herrscht große Trockenheit in vielen Gebieten Kenias. Dreißig Kilogramm wiegt der volle Kanister, mit dem Agnes Irima früher täglich die fünf Kilometer von der Wasserstelle nach Hause gehen musste. Circa fünf Stunden beanspruchte das Wasserholen jeden Tag. Dank der Unterstützung von Brot für die Welt gibt es heute einen Wasserspeicher im Dorf. Das hat ihr Leben gänzlich verändert. Gesund und kräftig fühlt sich heute die ganze Familie. Sie trinken mindestens doppelt so viel wie früher. Und im Gegensatz zu früher nehmen sie sauberes Wasser zu sich. Das Wasser, das sie früher aus den weit entfernten Löchern holen mussten war schmutzig. „Wir hatten Probleme mit Würmern, erkrankten an der Amöbenruhr, besonders die Kinder litten häufig an Durchfall“, erinnert sich Agnes.
Gute Ernten sichern Zukunft und Bildung
Dank der Wasserversorgung vor Ort hat Agnes mehr Zeit für die Landwirtschaft, den Anbau von Mais, Gemüse und Obst. Einmal in der Woche verkauft sie selbst gekochten Sorghumbrei auf dem Markt. So kommt die Familie auch in der Trockenzeit gut über die Runden. Mit dem Einkommen können die Schulgebühren der Kinder finanziert werden. Derzeit bauen unsere Partner vor Ort zwei weitere Tanks, damit das Wasser auch für alle im Dorf reicht.