In Lesotho, einem Binnenstaat im südlichen Afrika, ist ein Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Kraft getreten. „Das ist ein Meilenstein für die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen in Lesotho“, erklärt Nina Hechenberger, Leiterin von Brot für die Welt, denn bislang sind Menschen mit Behinderungen in Lesotho sehr stark von Ausgrenzung und Armut betroffen. „Jetzt kann jede Person mit Behinderung ihr Recht auf Teilhabe, Gesundheitsversorgung und soziale Absicherung auch einfordern“, so Hechenberger.
Die Brot für die Welt Partnerorganisation Lesotho National Federation of Organisations of the Disabled (LNFOD) war die treibende Kraft, den Weg für dieses Inklusions-Gesetz zu ebnen. Seit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention im Jahr 2008 trat LNFOD dafür ein, dass die Bestimmungen in nationales Recht übergeführt werden. Mit Unterstützung von Brot für die Welt und der Austrian Development Agency ist es LNFOD seit 2017 gelungen, immer mehr Befürworter*innen für das Gesetz in den verschiedenen politischen Entscheidungsgremien zu gewinnen. „Durch die beharrliche Überzeugungsarbeit und Expertise von LNFOD konnte dieser Entwurf zu einem Gesetz werden, das zu einem besseren Leben für Menschen mit Behinderungen in Lesotho langfristig beitragen wird“, ist Hechenberger überzeugt.
Apell, die Rechte einzufordern
„Das neue nationale Gesetz ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen respektiert und Teilhabe für alle ermöglicht. Jetzt ist es an uns, diese Rechte aktiv einzufordern!“ erklärt Nkhasi Sefuthi, Geschäftsführer von LNFOD. Bisher war für Menschen mit Behinderungen in Lesotho der Zugang zu Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung und sozialer Unterstützung kaum oder nur mit großen Schwierigkeiten möglich. Damit sich das auch tatsächlich grundlegend ändert, ist im neuen Gesetz ein Monitoring-Gremium vorgesehen, das die Umsetzung regelmäßig überprüft und Empfehlungen ausspricht.
„Nichts über uns ohne uns!“
LNFOD ist eine Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Behinderungen und arbeitet in unterschiedlichsten Bereichen mit dem Ziel der Verwirklichung von Gleichstellung. Zur Bewusstseinsbildung wird in den vergangenen Jahren verstärkt mit Ministerien zusammengearbeitet, genauso werden aber auch Weiterbildungen für Pflegepersonal in Spitälern und Gesundheitsstationen oder Lehrpersonal angeboten. Es geht dabei um Wissensvermittlung hinsichtlich spezieller Bedürfnisse genauso wie um Unterstützungsangebote, z.B. Gebärdenübersetzung.
„Wir gratulieren zu diesem Erfolg und sind sehr Stolz darauf, mit LNFOD eine Partnerorganisation zu haben, die am Weg zu einer inklusiven Gesellschaft im wahrsten Sinn des Wortes eine Barriere nach der anderen aus dem Weg räumt“, so Hechenberger abschließend.
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Lesotho: Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Kraft getreten