Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, sind in diesem Jahr Millionen Menschen aufgrund des Ukraine-Krieges auf der Flucht. Beinahe ausschließlich Frauen mit ihren Kindern kommen über die Grenzen. Haben sie den gefährlichen Fluchtweg hinter sich gebracht, müssen sie bei kalten Temperaturen teils mehrere Tage an den Grenzübergängen ausharren. Insgesamt sind aktuell vom Krieg 23 Millionen Ukrainerinnen betroffenen – der allergrößte Teil hält sich aktuell noch inmitten der Wirren des Krieges auf.
„Frauen und Mädchen sind bei kriegerischen Auseinandersetzungen besonders gefährdet Opfer sexualisierter Gewalt und Ausbeutung zu werden“, warnt Nina Hechenberger, Leitung von Brot für die Welt Österreich. Studien zeigen, dass bewaffnete Konflikte eine Zunahme von Gewalt gegen Frauen bewirken. Kriegstraumata bei Soldaten können die Gewalt gegenüber Frauen und Kindern verstärken.
„Für die durch den Krieg notleidenden Frauen und Mädchen muss besondere Unterstützung sichergestellt werden“, fordert Hechenberger und beruft sich dabei auch auf die UN-Resolution 1325, die Konfliktparteien dazu aufruft, die Rechte von Frauen zu schützen und die Teilhabe von Frauen bei der Bewältigung und Verhinderung von Konflikten zu stärken. Die im Jahr 2000 verabschiedete Resolution stellt die Achtung der Frauenrechte als Menschenrechte in den Vordergrund und beinhaltet unter anderem die Ächtung sexueller Kriegsgewalt gegen Frauen und Mädchen.
Brot für die Welt appelliert an die Bundesregierung und die europäische Staatengemeinschaft, Organisationen in der Ukraine, die sich für die Rechte und Sicherheit von Frauen und Mädchen stark machen, finanziell und politisch zu unterstützen und einen schnellen, barrierefreien und unbürokratischen Zugang zu psychosozialen und gesundheitlichen Dienstleistungen zu schaffen.
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Brot für die Welt Österreich unterstützt seit vielen Jahren Projekte in der Ukraine sowie in den Nachbarländern Rumänien und Moldau und ist aktuell in laufendem Austausch mit den Partnerorganisationen vor Ort. Die Schwesterorganisation Diakonie Katastrophenhilfe leistet gemeinsam mit lokalen Partnern Nothilfe in den Nachbarstaaten und ruft zu Spenden auf.