Anlässlich des Welt-Umwelt-Tages am 5. Juni machen Diakonie und Brot für die Welt auf die großen Auswirkungen der weltweiten Lebensmittelindustrie ist auf die Treibhausgasemissionen aufmerksam.
Es sind etwa 30 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen, die auf das Konto der Lebensmittel-Erzeugung gehen. „Insbesondere ist es die Tierhaltung, die viel zur Klimaerhitzung beiträgt“ erklärt Bildungsreferentin Carina Scheibreithner von Brot für die Welt. „Rinder stoßen große Mengen an Methan aus; bei der Ausfuhr von Gülle wird Lachgas frei, ein besonders klimaschädliches Treibhausgas“, so die Expertin.
Auch der hohe Wasser-, Energie- und Landverbrauch, der mit der Produktion von tierischen Lebensmitteln einhergeht, verschärft die Klimaproblematik. 80 bis 90 Prozent der globalen Entwaldung, z.B. für die Sojaproduktion, sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen.
Unser globales Ernährungssystem verstehen
„Um Änderungen hin zu einem sozial gerechten und klimafreundlichen Ernährungssystem anzustoßen ist es wichtig diese Zusammenhänge zu verstehen“, betont Bildungsreferentin Carina Scheibreithner von Brot für die Welt. Das Bildungsprojekt „WeltTellerFeld“, das unter anderem von Brot für die Welt gegründet wurde, widmet sich den Zusammenhängen des weltweiten Ernährungssystems.
Das WeltTellerFeld ist ein 3000 m2 großes Feld in der Lobau im 22. Wiener Gemeindebezirk. Dort wird anschaulich gezeigt, wieviel Fläche ein Mensch in Österreich für die durchschnittliche Ernährung pro Jahr beansprucht.
Beim Besuch am WeltTellerFeld wird eines schnell klar: Der hohe Konsum an tierischen Lebensmitteln in Österreich beansprucht viel Fläche weltweit. Menschen in Österreich essen aktuell das dreifache der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Menge an Fleisch.
„Wenn wir mehr Gemüse und Hülsenfrüchten essen, können wir unseren Landverbrauch und CO2-Fußabdruck stark reduzieren und gleichzeitig unserer Gesundheit etwas Gutes tun“, erklärt Bildungsreferentin Carina Scheibreithner. „Auch eine gute Planung beim Einkauf und eine Restlküche ist hilfreich, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden“, so Scheibreithner.
Strukturelle Veränderungen sind nötig
Doch neben individuellen Handlungen wie pflanzenbasiert essen oder bewusst einkaufen braucht es auch strukturelle Veränderungen für ein gerechtes und klimafreundliches Ernährungssystem. „Dazu kann z.B. ein Lieferkettengesetz beitragen, das Konzerne in die Pflicht nimmt, Menschenrechte und Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette zu achten“, betont Maria Katharina Moser, die Direktorin der Diakonie.
Workshops am WeltTellerFeld Am WeltTellerFeld gibt es immer interessante und auch lustige Workshops für Schulklassen und Interessierte. Alle Infos dazu unter welttellerfeld.at oder Instagram