Thema
Welternährungstag
Der Welternährungstag findet jedes Jahr am 16. Oktober statt und soll auf die Themen Welthunger und Ernährungssicherung aufmerksam machen. Aktuell leiden weltweit bis zu 757 Millionen Menschen an Hunger. Konflikte, Kriege und der Klimawandel treiben die Zahl Hungernder nach oben.
Welternährungstag in Zeiten multipler Krisen
Krisen treffen jene am härtesten, die bereits zuvor in Armut lebten. Regionale Konflikte und Kriege zeigen Auswirkungen auf die ganze Welt, dazu lassen die Klimakrise, Epidemien und Pandemien Armut weiter ansteigen. Bis zu 757 Mio. Menschen weltweit leiden an Hunger, die überwiegende Mehrheit davon im globalen Süden. Die strukturellen Ursachen von Hunger und Mangelernährung waren bereits lang vor Corona bekannt. Hunger resultiert aus verfehlter Politik, welche soziale Rechte und Arbeitsrechte beschneidet. Seit Jahren setzt sich Brot für die Welt für die Stärkung der Rechte der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ein – und fordert die Umsetzung des Rechts auf Nahrung.
Zahl der Hungernden und Mangelernährten auf hohem Niveau
Die Corona-Pandemie hat vielerorts Lücken in Sozialsystemen aufgezeigt, selbst in den reichsten Ländern der Welt. Die Lage jener Menschen, die in Staaten mit schwachen oder gar inexistenten Sozialsystemen leben, zeigte sich dramatisch. Ohne jegliches Sicherheitsnetz verloren z.B. Menschen, die im informellen Sektor tätig waren, von einem Tag auf den anderen ihre komplette Lebensgrundlage. Die Zahl der Hungernden war seit der Corona-Pandemie und zuletzt aufgrund des Ukraine-Krieges, der weltweit die Preise für Lebensmittel in die Höhe getrieben hat, wieder dramatisch angestiegen.
Nachhaltig Ernährung sichern
Brot für die Welt arbeitet in Projekten daran, dass sich Menschen selbst ernähren und ein Leben in Würde führen können. Zum Beispiel in Äthiopien, das stark von Nahrungsunsicherheit und Hungersnöten betroffenen ist. Durch schädlingsresistente Sorten, Bewässerungssysteme, Bodenmanagement, größere Sortenvielfalt und Aufforstung sichert die lokale Bevölkerung durch Projekte von Brot für die Welt ihre Ernährung langfristig selbst. Menschen, die sich mit eigenen Mitteln und aus eigener Kraft selbst ernähren können, sind für den Krisenfall besser gewappnet. Dem Aufbau nachhaltiger und krisenfester Agrar- und Ernährungssysteme muss endliche erste Priorität zugemessen werden.
Wissenswertes über Hunger & Ernährung
Wie viel Anbaufläche braucht ein Mensch?
Wir alle können einen Beitrag leisten, um eine Welt ohne Hunger zu ermöglichen. Denn unsere Ernährungsweise hat vielfälltige Auswirkungen. Diese zu erkennen, ist oft schwierig. Die Komplexität unseres globalen Ernährungssystems verschleiert Handelswege und Zusammenhänge unseres Essens mit Ausbeutung und Umweltzerstörung.
Brot für die Welt will diese Zusammenhänge sichtbar und erlebbar machen und hat deshalb in Kooperation mit dem ‚Ernährungsrat Wien‘, der ‚Kleinen Stadt Farm‘ und 'Hallo Klima' das WeltTellerFeld entwickelt. Das Welttellerfeld zeigt wie viel Fläche und welche landwirtschaftlichen Kulturen wir verwenden, um unseren durchschnittlichen jährlichen Lebensmittelkonsum pro Person in Österreich zu decken.